Hypnotherapie (nach Milton Erikson)

Die Hypnotherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren mit herausragender Wirksamkeit in der nachhaltigen Raucherentwöhnung und Gewichtsreduzierung. Der Hypnotherapeut arbeitet in der Regel mit Entspannungstrancen, in denen sich der Patient in einem versunkenen, nach innen gewandten Zustand befindet. Viele stellen sich den Übergang in die Trance so vor, als ob man mit einem Schalter das Licht ausschaltet. Dass man also praktisch augenblicklich mit einem Fingerschnippen in Trance geführt werden kann. Tatsächlich ist das in der Regel nicht der Fall.

Was genau passiert bei einer Hypnotherapie?

Der Übergang in die Trance ist ein kontinuierlicher Prozess. Der Verlauf einer Trance ist in etwa vergleichbar mit einem Dimmer. Der Patient ist im Wachzustand und versinkt allmählich mehr und mehr in den Trancezustand. Trancezustände sind durch eine Dämpfung der Kontrollfunktion des alltäglichen Wachbewusstseins gekennzeichnet. Psychotherapeutisch gesehen ist das absolut sinnvoll. Denn das Bewusstsein hemmt bzw. verhindert in der Regel durch seine gewohnten Gedankenabläufe den therapeutischen Fortschritt des Patienten.

Es gibt aber sehr große Unterschiede von Hypnotherapie im Vergleich zu Hypnose, von der Sie sicher schon einmal im Fernsehen oder in den Medien gehört haben.

Hypnotherapie unterscheidet sich folgendermaßen von Hypnose:

  • Hypnose kann bei hochsuggestiblen (beeinflussbaren) Menschen schon aufgrund ihrer Erfolgserwartung erstaunlich wirksam sein. Als „hochsuggestibel“ bezeichnet man Personen (ca. 20 Prozent), die besonders empfänglich für Suggestionen (Beeinflussungen) sind bzw. sich leicht tun, diese in ihren entsprechenden Erlebnis- und Verhaltensweisen umzusetzen.
  • Die moderne Hypnotherapie hingegen ist aber kein starres Hypnoseritual, auf das nur 20 Prozent spontan ansprechen: Hypnotherapie orientiert sich an der betreffenden Person, an ihrer Situation, an ihren individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Deshalb ist sie für die meisten Menschen geeignet Veränderungen nachhaltig herbeizuführen. Diese Veränderungen sind deshalb nachhaltig, weil sie für den Patienten dann wirklich stimmig sind.

Wissenschaftliche Anerkennung

Die Wissenschaftlichkeit der Hypnotherapie gilt als nachgewiesen. Im Jahr 2006 hat Professor Revenstorf von der Universität Tübingen im Auftrag der hypnotherapeutischen Fachgesellschaften DGH und MEG dem Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie eine Expertise vorgelegt, die insgesamt 71 RCT-Studien mit 5000 Patienten umfasst, und vom Wissenschaftlichen Beirat akzeptiert wurde. Somit ist die Hypnotherapie als „Methode“ für die Anwendung bei psychosomatischen Störungen und Abhängigkeitsstörungen wissenschaftlich anerkannt. Der Nachweis als wirksame therapeutische Methode für weitere psychischen Störungen ist angestrebt.